Tamiya TA06 Pro 1:10 4WD Tourenwagen mit Honda NSX Body

Normalerweise ist ein Totalschaden ja eine unschöne Sache. Aber nicht, wenn man jemanden kennt, der jede Menge Autos halb gebaut zu Hause liegen hat und eigentlich dauernd auf der Suche nach Teilen ist, um die mal fertig zu bauen. Und dieses Glück habe ich, denn mein Vereinskamerad, der mir schon das TA04 verkauft hat, hatte Interesse an den Überresten meines gecrashten TRF417 und ich Interesse an einem TA06, welches er zufällig in einer fast Pro-Version zuhause stehen hatte, natürlich nur gebaut, einmal probegefahren und wieder weggestellt. Motor und Servo waren noch drin, die habe ich aber ausgebaut, die wollte er wieder haben. Ich habe die Teile auch nicht gebraucht, weil ich vom TRF417 noch die komplette Elektronik übrig hatte.
Was mir nicht so sehr gefallen hat, war die Tatsache, das es zwar nur einmal gefahren wurde, aber das wohl auf einer Strecke mit stark fuselndem Teppich, jedes drehende Teil hatte Flusen aufgenommen. Aber ich habe das Auto ja komplett auseinandergenommen, weil ich es neu aufbauen wollte, also war das kein großes Problem. Ich habe mich auch gleich dazu entschieden die Vorderachse mit stehenden Dämpfern aufzubauen und nicht mit mit der IFS-Aufhängung. Denn ich weiß, wie ich stehende Dämpfer einzustellen habe, bei IFS müßte ich alles neu lernen. Solange ich keinen Body fahre, der IFS benötigt werde ich bei stehenden Dämpfern bleiben. Desweiteren habe ich gleich alles verbaut, was vom TRF417 noch übrig war und beim TA06 passte, also die kompletten Schwingen mit Stabis und Dämpfern, sowie die CVDs der Vorderachse (hinten hatte ich im TRF417 die kürzeren CVDs), die Titanspannstangen und die Radmuttern. Die Übersetzung habe ich auch gleich an den vorerst geplanten Einsatzort Euro TW angepasst, also so nah an 1:5,5 ran wie möglich (66/26 wäre genau 1:5,5, zum Testen habe ich 68/27 genommen, weil ich kein 66er HZ hatte), leider habe ich aber auch noch keinen 14T Motor für das TA06, weshalb hier erstmal ein 16T Motor zum Einsatz kam. Aber schon diese Kombination hatte es in sich, das Ding schiebt ordentlich an, untersteuert dabei deutlich, aber das Heck ist stabil, als wenn es auf Schienen laufen würde. Gefällt mir gut, das Untersteuern bekomme ich durch das Setup bestimmt weg, das angenagelte Heck finde ich klasse.
Update: Leider habe ich zu spät bei Euro TW angefangen, so das es 2014 nicht fürs Finale gereicht hat. Aber bei Euro GT hat es gereicht, nur hatte ich da nach dem Wegfall des TRF417 gar kein Auto mehr. Oder doch? Das TA04 wäre mein Wunschkandidat gewesen, hatte aber noch immer die nicht originale Hauptwelle, war also nicht TEC-legal. Bei sintflutartigem Regen wäre mein TT01-E die beste Wahl gewesen, aber davon darf man auch in Sonneberg nicht ausgehen. Also habe ich kurzerhand wieder einen 12T Motor besorgt und das TA06 damit ausgerüstet, um damit beim Finale anzutreten. Dort hatte ich zwei Tage lang mit einem defekten Zwischenrad im Getriebe zu kämpfen und einem dadurch total komischen Fahrverhalten, eigentlich haben mich nur die zwei Regen-Vorläufe mit dem TT01-E auf die Pole im B-Finale gebracht. Zum Glück bekam ich am Abend vor den Finalläufen noch das dringend benötigte Ersatzteil, so das ich wenigstens die Finalläufe mit dem Auto fahren konnte, mit dem ich es von Anfang geplant hatte. Der erste Finallauf ging dann noch gewaltig in die Hose, schon in der zweiten Runde zu früh eingelenkt, das Heck kam quer und das Auto steckte in der Bande. Dabei einen Dämpfer ausgehangen und schon wird aus einem locker zu gewinnendem Lauf Schadensbegrenzung. Für den zweiten Lauf dann eine relative große Setup-Änderung, Spurbreite hinten und vorne, Dämpferstellung und Übersetzung geändert, außerdem noch den Spoiler gewechselt. Und diesmal lief alles super, bis auf einen folgenlosen Dreher nach Überfahren des letzten feuchten Stücks Strecke. Ich konnte das zweite B-Finale mit einer halben Runde Vorsprung gewinnen, und wurde somit Erster im B-Finale und Gesamt 16ter bei Euro GT.
Update: 2015 durfte ich mit dem TA06 bei Euro TW im Finale antreten. Leider aber hatte ich zu diesem Zeitpunkt damit zu kämpfen, das sich das Auto beim Anbremsen wegdrehte, richtig schnell konnte ich also nicht fahren. Hätte aber auch nichts geändert, denn dank des für Sonneberg typischen Regens ist mir das Auto in beiden Finalläufen abgesoffen. Und dabei war es auf der gefluteten Strecke sogar richtig schnell. Aber egal, das ist Geschichte. Inzwischen habe ich um dem Wegdrehen zu begegnen einiges an neuen Teilen verbaut und endlich auch mal das geändert, das mich am meisten gestört hat, die Position von Servo und Regler. Das aber auch nur, weil ich beim TEC-Finale zufällig einen TA06 gesehen habe, bei dem das geändert war, das war der TA06 von Markus Fritz, von dem auch die Altezza-Karo kam. Als ich dadurch wußte, das der Umbau TEC-legal ist, konnte ich nicht anders als ihn auch durchzuziehen. Also Lenkhebel vom TA06-MS (der einzige TA06 mit Servo auf der richtigen Seite) besorgt und die Carbonplatten zur Versteifung des Chassisbodens und umgebaut. Das Ergebnis spricht für sich, endlich sieht das Ding mal aus wie ein Rennauto, und dank eines zwischenzeitlich verbauten Chassis aus kohlefaserverstärktem Kunststoff, einem Spool an der Vorderachse und dem Stabisatz vom TRF418 (besser einstellbar als der vom TRF417) fährt es sich auch endlich so. Das Wegdreh-Problem wurde durch den Spool übrigens beseitigt, scheinbar hat das Kegeldiff selbst mit dickem Öl Probleme ordentlich zu sperren, frisch überholt ging es immer ein paar Runden gut, dann fing es wieder an. Als nächstes bekommt die Kiste noch die Doppelkardans für vorne, dann muss genug sein, denn dann sind nur noch der Deckel vom Akkufach und das hintere Diff vom TA06 übrig, das ich damals gekauft habe, alles andere wurde inzwischen durch Tuningteile ersetzt. Und aus den Resten kann ich bestimmt schon ein zweites TA06 bauen, was mir sehr gelegen kommt, da ich mir eh ein Auto für Rallye aufbauen wollte (ich kann ja nicht immer mit dem großen 1:8er fahren, wenn die Mitfahrer nur 1:10er haben).


Technische Daten:

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